Anders als die charmante Kellnerin befürchtete, bin ich kein Restaurant-Tester. Da ich jedoch viel unterwegs bin, freue ich mich immer wieder über gastliche Stätten, in denen man gut essen, sich in ansprechendem Ambiente und bei freundlicher Bedienung wohlfühlen, mit Freunden und Partnern unterhalten und verhandeln kann. Dann komme ich gern wieder und erzähle auch anderen davon, was ich hiermit wieder tun will.
Das Gasthaus Habel liegt in der Luisenstraße im Zentrum Berlins, in der Nähe des Reichstags. Die Speisekarte wird variabel den Jahreszeiten angepasst. Abwechselnde Menus und Einzelgerichte stehen zur Auswahl. Im Winter ist „Knuspriger Gänsebraten mit Rot-, Braun- und Grünkohl, Serviettenknödeln und geschmälzten Kartoffelknödeln", in der übrigen Jahreszeit das „Wiener Schnitzel vom Kalb mit warmen Kartoffel-Gurkensalat" das meist gefragte Gericht. Auf einem Flyer verspricht das Restaurant, auf ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis Wert zu legen. Bei meinen bisherigen Besuchen wurde dieses Versprechen durchaus eingelöst. Die Speisepläne werden ergänzt durch ein umfangreiches Angebot von roten, weißen und Roséweinen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Australien und Südafrika.
Habel hat in Berlin auch als Weinhändler einen Namen. Im Jahr 1779 wurde das „Weinhaus Gebrüder Habel" in einem Anwesen „Unter den Linden 30" unweit vom heutigen Standort aus der Taufe gehoben. Einer der Gründer, Johann Simon Habel, war zuvor 42 Jahre Kellermeister von Preußenkönig Friedrich dem Großen.
Natürlich können auch Feste gefeiert werden. Hierfür stehen vier stilvolle Räume zur Verfügung, so die „Brasserie" mit 30 und der „Weinbogen" mit 110 Plätzen. Insgesamt können 260 Personen bewirtet werden. Aus besonderem Anlass oder auf Wunsch werden dann ausgeklügelte Menüs vorbreitet, so ein weihnachtliches Buffet oder die Lieblingsgerichte des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I., oder anderer historischer Persönlichkeiten.
Auch prominente Gäste zieht es zu Habel. Zwei Tage vor mir war Angela Merkel da, EU-Kommissar Edmund Stoiber lässt sich des Öfteren sehen, viele Kunstschaffende, Regisseure und Schauspieler, so regelmäßig auch die gesamte Truppe von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten" kommen immer wieder. Die Lage, das Ambiente, die Speisen und Getränke und nicht zuletzt die freundliche Bedienung sind hierfür der Grund.
Fotos: Florian Russi