Berlin-Lese

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Heinrich Heine

Heinrich Heine

Anne Berger

Gern gesehener Gast

Heinrich Heine, 1831, Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim
Heinrich Heine, 1831, Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim

Im März 1821 kam der Schriftsteller Heinrich Heine (1797 - 1856) nach Berlin, um bis 1923 weiter Jura zu studieren. Zuvor war er bereits in Bonn und Göttingen eingeschrieben gewesen. In Berlin wurde der junge Heine aufgrund seiner Fähigkeit witzig-ironisch zu plaudern schnell gern gesehener Gast im Salon der Rahel Varnhagen, mit der er bis zu seinem Tod in regem Briefwechsel stand. Ein solcher Salon war ein beliebter Treffpunkt für berühmte geistreiche Leute. Unter anderem waren Chamisso, Schleiermacher, Hegel und die Gebrüder Humboldt, tägliche Gäste. Zu Hegel pflegte Heine ein besonderes Verhältnis. Wilfried Bütow beschreibt es in folgendermaßen:
Mit dem Philosophen Hegel geriet er immer wieder in heftige Diskussionen. Über seine Begegnungen mit Hegel hat Heine unterschiedliche Eindrücke festgehalten. Der Leser erfährt, dass Hegel auf ihn in Berlin einen starken Einfluss ausgeübt habe, vor allem seine Ansicht, dass der Mensch die geschichtsbestimmende Kraft sei. [...] Seine Beziehung zur Philosophie Hegels hat Heine später rückblickend kritisch reflektiert, vor allem die unterschiedlichen Konsequenzen aus der Hegelschen Doktrin, dass der Mensch auf Erden der liebe Gott sei."*

Berlin brachte für Heine neue Erfahrungen mit der Politik der Restauration. Des weiteren traf er auf den 30 Jahre älteren Dichter, Musiker und Zeichner E.T.A. Hoffmann, den er mit Novalis verglich.

Der junge Heine war bemüht, in Berlin als Dichter anerkannt zu werden. Er schickte drei Gedichte an die „Abendzeitung" mit dem Vermerk, dass sie in Kürze in einer Sammlung erscheinen würden, was Ende 1821 der Fall war.

Während seines Aufenthaltes in Berlin engagierte sich Heine, der alles andere als ein orthodoxer Jude war, im jüdischen Kulturverein für den freien Zugang der Juden zur Wissenschaft. Heine sah, dass der Feudaladel die reichen jüdischen Geldhändler als Privilegierte akzeptierte, waren doch selbst die preußischen Könige auf das Geld der jüdischen Bankiers angewiesen. Die Vorbehalte gegenüber den Juden aber blieben."*

1824 kehrte Heine nach Göttingen zurück, wo er im Juli des Jahres1825 zum Doktor der Rechte promoviert wurde.

*Wilfried Bütow: Kennst du Heinrich Heine?, Bertuch Verlag, Weimar 2007

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