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Die Liebe in Mythen und Sagen

Florian Russi

Broschüre, 24 Seiten
EUR 2,00

Liebesglück und Liebesleid beschäftigen die Menschen seit Jahrhunderten. Ihren Ausdruck fanden sie in zahlreichen Mythen und Legenden, vom frühen Altertum bis in die frühe Neuzeit.

Lied der Berliner Hökerinnen

Lied der Berliner Hökerinnen

Adolf Glassbrenner

Mir kümmert jar nischt in de Welt,
Ick due mir nich jrämen;
Wen meine Ware nich jefällt,
Der kann sich andre nehmen.
Man immer ran, Herr Muschketier!
Recht saft`je Perjemotten hier!
Was sächt er? Sind nich scheene?
Mach' er sich nich jemeene!

Madamken, keene Äppel heit?
Sechs Jroschen man die Metze.
Ick jlobe, sie is nich jescheit;
Wat hör ick da? Wat red`t se?
Drei Silberjroschen biet`se mir?
Na, Schönste, pack se sich von hier
Mit ihren Hut un Freese,
Ick wünsch ihr jute Reese!

Was steht ihr denn un kuckt hier zu?
Wech von de Äppel, Jeeren!
Hier, bester Herr, nach ihren Ju,
Janz reife Stachelbeeren.
Na jeh er man, er hat keen Jeld,
Ick hör, wie em der Magen bellt;
Er macht sich ja jemeene,
Freß er doch Kieselsteene!

Wie ist, Herr Kriegsrat? Komm'n Se her
Un rühr'n Se mal den Daumen!
Wat wünschen Sie`n, Herr Sekerteer?
Recht scheene blaue Pflaumen!
Na, soll ick messen, bester Mann?
Man immer ran, man immer ran!
Na womit kann ick dienen?
Recht saft'je Appelsinen!
So handl` un verdiene Jeld,
Un due mir nich jrämen;
Wen meine Ware nich jefällt,
Der kann sich andre nehmen.
Am Dage ruf' ick Käufer ran.
Det Abends keil' ick meinen Mann,
Un Sonntach's heeßt et: schnüren,
Nach Moabit kutschieren!

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(Adolf Glassbrenner 1810-1876)

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