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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Das Neue Museum

Das Neue Museum

Dietrich Lincke

Im Oktober 2009 war eine wichtige Etappe der Rekonstruktionsarbeiten auf der Museumsinsel erreicht: das Neue Museum war wieder aufgebaut und konnte seiner Bestimmung übergeben werden.

Es war zwischen 1843 und 1855 nach Plänen von Friedrich August Stüler errichtet worden. Dieser war ein herausragender Schüler Schinkels und bedeutender Vertreter des Klassizismus. Das von ihm entworfene Gebäude gilt als ein Meisterwerk der Museumsbaukunst und -technik des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn des II. Weltkriegs mußte das Neue Museum geschlossen werden.Es erlitt die schwersten Zerstörungen durch die Bombenangriffe auf der Museumsinsel. Bis in die 1980er Jahre blieb der Torso Wind und Wetter ausgesetzt. Erst dann erfolgte unter der Ägide der DDR eine Notsicherung.Auf Grund einer internationalen Ausschreibung erhielt 1997 der britische Architekt David Chipp erfield den Auftrag, das Gebäude wiederaufzubauen. Die Arbeiten begannen 2003 und wurden 2009 abgeschlossen, so dass das Museum nach fast 70-jähriger Unterbrechung seine Pforten wieder öffnen konnte.

Bei aller Freude über die Wiederauferstehung des Neuen Museums, sind manche der architektonischen Entscheidungen nicht unumstritten. David Chipperfield wollte sich nicht auf eine bloße Restaurierung beschränken, auch dort, wo die alte Ausstattung noch teilweise erhalten war. Das wird besonders deutlich an dem einstigen Prunkstück des Gebäudes, der berühmten Treppenhalle. Sie wurde auf ihre fast kahle Grundform reduziert, so dass die Kriegsfolgen unübersehbar konserviert werden. Eine besondere Attraktion des Museums war es auch gewesen, daß die innere Ausgestaltung der Räume, insbesondere die Deckengemälde, thematisch auf die Exponate abgestimmt war. Das ermöglichte es dem Besucher, sich in deren Entstehungszeit und Bedeutung hineinzuversetzen. Diese - auch künstlerisch wertvolle - Ausstattung wurde nicht wiederhergestellt, obwohl dies meist möglich und sogar in den Zeiten der DDR schon geplant und vorbereitet war. Auch hier begegnen einem die Kriegsschäden also immer wieder. Der Besucher fragt sich, ob diese Mahnung nötig ist, wenn man doch den Aufwand auf sich nahm, dieses wertvolle Kulturdenkmal wieder aufzurichten. Es bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen, die man hier gemacht hat, dem nächsten großen Projekt, dem Wiederaufbau des Schlosses zugute kommen werden.

Die Kritik an manchen Arbeiten, vorwiegend im Innern des Gebäudes, kann allerdings nicht den Gesamteindruck schmälern, den dieses großartige klassizistische Museumsgebäude wieder vermittelt.

Es beherbergt jetzt das ägyptische Museum und die Papyrussammlung mit einer unglaublichen Fülle, die so noch nie gezeigt werden konnte. "Prominenteste" Schönheit ist Nofretete, die entsprechend zur Geltung kommt und Besucherrekorde schlägt. Den größeren Teil des Neuen Museums aber nimmt das Museum für Vor- und Frühgeschichte ein. Es reicht von der Steinzeit (u.a. der Neandertaler aus Le Moustier) über die Bronzezeit zur Eisenzeit. Die Welt der Germanen ist ein zentrales Thema, ihr Verhältnis zu Rom, mit Funden aus den römischen Provinzen in Germanien. Skythen und Kelten sind ebenfalls vertreten. Völkerwanderung und frühes Mittelalter sind auch in diesem Museum erfaßt. Bei der Fülle des Materials und der Themen kann es nicht ausbleiben, dass es zu Überschneidungen kommt, insbesondere mit der Antikensammlung im Alten Museum. Die Ergebnisse der Ausgrabungen Schliemanns in Troja etwa finden sich im Neuen Museum - die Originale des „Schatzes des Piamos sind aber bis heute dort,wohin sie 1945 entführt wurden: in Rußland.

Über die Zuordnung einzelner Exponate oder Sammlungen auf der Museumsinsel ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen, nachdem mit der Eröffnung des Neuen Museums große Ausstellungsflächen hinzugekommen sind, die technisch auf dem neuesten Stand sind.

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Fotos: Dietrich Lincke

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