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Ina Herrmann-Stietz

Seelenimpressionen

Leicht und spielerisch, aber auch selbstkritisch und Hilfe suchend sind die Verse dieses Lyrikbändchens. Ina Herrmann-Stietz teilt mit ihren Lesern Stimmungen und Ereignisse, Zweifel und Sinnsuche. Wie paradox, das sich der Leser in ihren persönlichen Erfahrungen selbst wiederfindet. Er kehrt zurück ins Land seiner Seele, seiner innersten Träume, kann dort Kraft schöpfen und mit erwachten Hoffnungen wieder ins Leben starten.

Jagdschloß Grunewald

Jagdschloß Grunewald

Dietrich Lincke

Den II. Weltkrieg hatte es unbeschadet überstanden, ein seltener Fall in Berlin. Es wurde daher schon 1949 als erstes Kunstmuseum der Stadt wiedereröffnet - als Heimstatt für eine wertvolle Sammlung alter deutscher Meister, insbesondere Lukas Cranach Vater und Sohn, sowie für Gemälde der flämischen und der holländischen Schule des 17. Jahrhunderts. Seit Beginn der Renovierungsarbeiten am Schloß wurden die kostbaren Bilder aber entfernt und, wo nötig, auch ihrerseits restauriert. Die berühmten Cranach-Gemälde sind zur Zeit in einer Sonderausstellung im Schloß Charlottenburg zu sehen. 2011 sollen sie jedoch ins Jagdschloß Grunewald zurückkehren. Dort nutzt man inzwischen die Räumlichkeiten anderweitig: 2009 (bis  zum 31.10.) für eine Ausstellung „Berliner Porträtmalerei aus drei Jahrhunderten" (17.-19.Jh.).

Das Jagdschloß gewinnt seine Rolle als kleines, feines Kulturzentrum zurück - mit Sommertheateraufführungen, Vorträgen und Lesungen. Der Schloßhof bietet dafür mit seinen - ebenfalls historischen - Nebengebäuden eine idyllische Kulisse. Dazu gehört insbesondere  das Jagdzeugmagazin, das bei Regenwetter Platz für die Aufführungen bietet, aber vor allem eine interessante Sammlung weidmännischer Utensilien beherbergt. Diese geht eigentlich auf Friedrich den Großen zurück, der selbst von der Jagd nicht allzu viel hielt, aber eben deshalb umfangreiche Bestände von Waffen und Zubehör aus anderen Jagdschlössern in das damals sehr entlegene Magazin im Grunewald bringen ließ. Da Fürsten und Jagd aber üblicherweise zusammengehören, besann man sich im 19. Jahrhundert wieder auf die eigentliche Zweckbestimmung des Schlosses, und es wurde zum Ausgangspunkt großer Jagden des Herrscherhauses.

Heute besticht das Schlößchen vor allem durch seine einmalige Lage am Grunewaldsee. Wenn man es erreichen will, durchquert man Berlins eleganteste Wohngegend mit hochherrschaftlichen Villen, die dort seit dem Ende des 19.Jahrhunderts entstanden sind. Dann folgt ein viertelstündiger Waldspaziergang zum Schlößchen, das noch am Rande des Grunewaldes liegt. Das riesige Waldareal reicht bis zur Havel. Es verlockt zu romantischen und, wenn man will, stundenlangen Wanderungen. Über weite Strecken trifft man nur wenige Spaziergänger - hauptsächlich Hundebesitzer, die ihren Lieblingen reichlich Auslauf verschaffen wollen. Auch Radfahrer kämpfen sich über die sandigen Wege. Dieser grünen Lunge hat Berlin viel zu verdanken. In der Zeit der Abschnürung vom Umland milderte sie das Gefühl des Eingesperrt seins. Neben dem Grunewald verfügt die Stadt noch über andere große Waldflächen wie den Spandauer und den Tegeler Forst und über zahlreiche Parks, an der Spitze der ebenfalls sehr weitläufige Tiergarten. Seit der Wiedervereinigung kommen weitere ausgedehnte Parks und Wälder im Osten der Stadt hinzu.

Auch wer nur wenige Tage Zeit hat, Berlin kennen zu lernen, sollte sich eine kleine Stichprobe der großen  Wasser- und Grünflächen gönnen, die  ganz entscheidend zum Charme der Stadt - und zu ihrer vielbesungenen „Berliner Luft"- beitragen. Ein Besuch im Jagdschloß Grunewald  bietet einen guten Einstieg dafür. Das leibliche Wohl kann im nahegelegenen Forsthaus Paulsborn oder in einem der zahlreichen anderen Ausflugslokale um den Grunewald herum zu seinem Recht kommen.

 

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Fotos: Dietrich Lincke

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