Unter großem Protest wurde 1950 die Ruine des Stadtschlosses gesprengt und es entstand für viele Jahre ein ödes Areal. Erst 1976 wurde auf dem Standort der Palast der Republik eröffnet, der bereits 1990 wegen Asbestbelastung wieder geschlossen wurde.
In den Nachwendejahren gab es heftige Diskussion, wie der Platz städtebaulich zu gestalten sei. Über Jahre geisterten immer wieder neue Vorschläge durch die Medien. Der Förderverein Berliner Schloss hatte dann eine zündende Idee und entwickelte 1993/94 die „Schlossattrappe“ und stellte sie an der ursprünglichen Stelle aus. Doch auch danach gab es viel Widerstand gegen einen Wiederaufbau. Erst im Jahr 2000 wurde auf Betreiben der Bundesregierung und des Berliner Senats eine Expertenkommission ins Leben gerufen, die sich für einen Neubau des Schlosses an alter Stelle aussprach. Beim Wettbewerbsverfahren 2007 siegte der italienische Architekturprofessor Franco Stella. Finanziert wird der Bau durch den Bund und den Berliner Senat. Der Förderverein Berliner Schloss sammelt Spenden für die Wiederherstellung des barocken Schmucks.
Das Humboldt Forum soll ein Ort der Weltkulturen werden und u. a. die Kulturen Asiens, Afrikas, Ozeaniens und Amerikas präsentieren. Die erste Etage ist für Berlin und seine Geschichte vorgesehen.
Jetzt ist sozusagen „Halbzeit“. Die Konturen des Schlosses sind klar zu erkennen, erste Fassaden rekonstruiert. Und der Bau liegt weiterhin im Kosten- und Terminplan! Ungewöhnlich für Bauvorhaben in Berlin…
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Hannelore Eckert
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Fotos: Hannelore Eckert