Das Rote Rathaus wurde als Nachfolgebau eines früheren Gebäudes in den 6oer Jahren des 19. Jahrhunderts im Stile der Neorenaissance erbaut, Als Vorbild dienten das Rathaus von Toru? sowie die Türme der Kathedrale von Laon in Frankreich.
Der Rechteckbau hat drei Innenhöfe und ist mit seinem 74 Meter hohen Turm ein bekanntes Wahrzeichen von Berlins Mitte. Die Außengestaltung des Hauses mit roten Klinkern hat dem Rathaus seinen volkstümlichen Namen gegeben. Eine Besonderheit ist der im ersten Obergeschoss umlaufende Terrakottafries. Auf 36 Tafeln werden geschichtliche Ereignisse Berlins vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1871 dargestellt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rote Rathaus Opfer amerikanischer Bombenangriffe. In der Zeit zwischen 1951 und 1958 erfolgte der originalgetreue Wiederaufbau. Bis zur Wende war das Gebäude Sitz der Ostberliner Stadtregierung. 1991 bezogen der Berliner Senat und der Regierende Bürgermeister von Berlin das Rote Rathaus. Sie bestimmen heute von hier aus die Leitlinien der Politik für Gesamtberlin.
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Text und Zeichnung aus: Gerhard Klein, "Berlin-Skizzen". Bertuch-Verlag 2010.
Vorschaubild/Foto: Rita Dadder