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Gefangen im Netz der Dunkelmänner

Berndt Seite, Annemarie Seite und Sibylle Seite

Berndt Seite und seine Familie möchten sich die »Stasi« von der Seele schreiben, um nicht ein Leben lang mit der DDR-Diktatur konfrontiert zu bleiben. Der Text soll einen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur leisten. 

Das Alte Museum

Das Alte Museum

Dietrich Lincke

Wie der Name sagt, war es das erste der fünf großartigen Bauwerke, denen die zentrale Insel Berlins ihren Namen verdankt. Es wurde von 1823 bis 1830 nach den Entwürfen des großen preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel  (1781-1841) erbaut. Das Alte Museum gilt als eines seiner Meisterwerke und zugleich als eine der bedeutendsten Bauten des Klassizismus. Äußerlich wirkt es eher wie ein herrschaftlicher Palast. Es war aber von Anfang an als Museum konzipiert, eines der ersten in Europa, die von vornherein zu diesem Zweck errichtet wurden. Schinkel ließ sich bei der Gestaltung vom römischen Pantheon inspirieren; davon legt insbesondere die große Rotunde Zeugnis ab.

Die Vorderseite des Gebäudes wird geprägt durch die Halle der 18 Säulen. Das Sims darüber verkündet in lateinischer Sprache die Widmung König Friedrich Wilhelms III. „für das Studium jeder Art von Altertümern und der freien Künste". Der Grundstock der Berliner Antikensammlung war 1830 schon seit mehr als einem Jahrhundert vorhanden. Dieser Bereich ist beim Alten Museum verblieben - mit allen Wechseln gerade während der letzten Jahre, die durch die Rekonstruktionsarbeiten bedingt waren. Die altägyptische Abteilung kam 2009 aus dem Alten in das nunmehr fertiggestellte Neue Museum. Das schafft Platz. Dafür wandern nun die Römer und Etrusker aus dem Pergamon-Museum wegen der dort vorgesehenen Restaurierungsarbeiten ins Alte Museum. Die Museumsbesucher wird es freuen. Das Alte Museum wird jetzt eine umfassende Antikensammlung beherbergen: Griechen, Römer und Etrusker. Wichtige Dinge können erstmals wieder ständig ausgestellt werden. Für die etruskische Sammlung,die bedeutendste außerhalb Italiens, war bisher keine Fläche vorhanden. Ebenso erging es einer großen Zahl römischer Statuen, die l958 von den Sowjets zurückgegeben wurden. Sie wurden für eine Ausstellung in Rio de Janeiro restauriert und dann (Anfang 2010 ) in einer Sonderausstellung im Pergamonmuseum gezeigt - unter dem geistreichen, doppelsinnigen Titel: „Die Rückkehr der Götter. Berlins verborgener Olymp". Es bleibt zu hoffen, daß sie nun, zumindest in ihrer Mehrzahl, in der Antikensammlung im Alten Museum zur Geltung kommen werden. Auch der häufige Besucher hat also auf der Museumsinsel die Chance, Neues zu entdecken oder Altes an einem ganz anderen Ort. Im Alten Museum sollte er aber weiterhin nach den alten Bekannten Perikles, Caesar und Cleopatra Ausschau halten. Kommt er zum ersten Mal, so kennt er sie bestimmt trotzdem - aus Reproduktionen.

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Fotos: Dietrich Lincke

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