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Gemäldegalerie und verbundene Museen

Gemäldegalerie und verbundene Museen

Dietrich Lincke

Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett, Alte und Neue Nationalgalerie

Im Inneren der Gemäldegalerie
Im Inneren der Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie steht ganz oben auf der Wunschliste aller kunstinteressierten Berlinbesucher. Sie wird allgemein als eine der bedeutendsten Sammlungen der europäischen Malerei des 13. - 18. Jahrhunderts angesehen - auch nach den Verlusten der Kriegsereignisse, die vor allem die großformatigen Bilder betrafen. Die Bestände waren im Kriege an den verschiedensten Orten in Ost und West ausgelagert, so blieb die Sammlung während der Teilung Deutschlands zerrissen. Heute ist auch sie wieder zusammengefügt und seit l998 vorbildlich in der Gemäldegalerie im Kulturforum am Potsdamer Platz untergebracht. Es wirkt, als wäre die Gemäldegalerie fast punktgenau auf die Wiedervereinigung hin erbaut worden, ein einzelner Glücksumstand in der glücklichen Gesamtentwicklung.

Die Anfänge der Sammlungen gehen auf den Großen Kurfürsten (1640-1688) zurück. Sie wurden unter den preußischen Königen kontinuierlich fortgeführt, wobei Friedrich der Große (1740- 1786) auch hier besonders hervorragt. Ein wichtiger Förderer war der spätere Kaiser Friedrich III. (1888), der sich schon als Kronprinz intensiv dieser Aufgabe gewidmet hatte. Die Gemäldegalerie wurde deshalb zunächst auch nach ihm benannt. Der 1897 gegründete Förderverein trägt weiterhin seinen Namen.

Ursprünglich waren die Bestände, soweit schon vorhanden, im Alten Museum ausgestellt, dem ersten Bauwerk des Komplexes auf der Museumsinsel, 1831 errichtet von dem berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich von Schinkel. 1904 kam die stark angewachsene Sammlung in das eigens dafür erbaute Kaiser-Friedrich-Museum an der Spitze der Insel. Trotz Beschädigungen im II. Weltkrieg konnten auch in der Nachkriegszeit dort noch Kunstschätze ausgestellt werden, die im Osten verblieben waren.

Madonna in der Kirche - Jan van Eyck
Madonna in der Kirche - Jan van Eyck

1958 wurde das Museum umbenannt - nach Wilhelm von Bode. Er hat die Sammlung fast 6 Jahrzehnte betreut, von 1906-1920 als Generaldirektor der Berliner Museen. Er war ein brillanter Kunsthistoriker und Organisator. Trotz der stets begrenzten Mittel verstand er es immer wieder, private Stifter und Mäzene zu gewinnen, um die Sammlung zu einer der am besten abgerundeten und vollständigsten der europäischen Malerei des 13.-18. Jahrhunderts zu machen. Alle bedeutenden Maler und Stilrichtungen sind mit charakteristischen Bildern vertreten. Der Besucher erlebt ständig Wiedererkennungseffekte, da die Bilder häufig als besonders „typisch" reproduziert werden. Als Beispiele für viele Dutzende seien hier nur die „Madonna in der Kirche" von Jan van Eyck oder Rembrandts „Mann mit dem Goldhelm" herausgegriffen.

All dies kommt in der Gemäldegalerie hervorragend zur Geltung. Von außen wirkt das Bauwerk eher nüchtern. Innen bietet es aber den perfekten Rahmen für die alten Meister: hohe und großzügig bemessene Räume, gedämpfte, aber wirkungsvolle Beleuchtung (auch bei Tageslicht durch die Deckenfenster), Wandbekleidungen, welche die Wirkung der Bilder unterstreichen. Gediegene Sitzbänke und Sitzecken sind, wie selten in Museen, reichlich vorhanden und laden zum intensiven Betrachten oder auch zu „schöpferischen Pausen" ein. Der große Vortragssaal inmitten der Ausstellungsräume ist bewusst karg und schlicht gestaltet. An den weißen Wänden hängen keine Bilder. Aber gerade dieser Kontrast verhilft zum Innehalten und dazu, die Eindrücke zu verarbeiten.

Es wirkt wie eine Mahnung, Zeit für den Museumsbesuch mitzubringen.

Die Gemäldegalerie ist täglich (außer Montag) von 10 - 18 Uhr geöffnet, Donnerstag zusätzlich von 18 - 22 Uhr. Führungen werden regelmäßig organsiert, vor allem Donnerstagabend.

Die Gemäldegalerie ist im gleichen Gebäude verbunden mit der äußerst umfangreichen und vielseitigen Kunstbibliothek, die auch über Autographen und ca. 30.000 Originalpläne und -zeichnungen von Architekten seit dem 18.Jahrhundert verfügt. Die Bibliothek und ihre Schätze sind bei Vorlage eines Ausweises jedermann zugänglich.

Ritter, Tod und Teufel 1513 - Kupferstich
Ritter, Tod und Teufel 1513 - Kupferstich

Auch das Kupferstichkabinett ist im gleichen Gebäude untergebracht. Die Sammlung ist riesig: 2.000 Kupferplatten, 520.000 Drucke sowie 80.000 Zeichnungen und Aquarelle. Diese ungeheure Fülle ist nicht ausgestellt, auch nicht auszugsweise. Es werden aber immer wieder Sonderausstellungen aus den Beständen durchgeführt. Ferner kann man sich bei rechtzeitiger Anmeldung die einzelnen Stücke vorlegen lassen. Fast alle bedeutenden Künstler vom Mittelalter bis zur Neuzeit sind vertreten.

Das Kunstgewerbemuseum ist zwar ein erstrangiges und eigenständiges Museum (s. besonderen Beitrag), aber es ist baulich mit der Gemäldegalerie verbunden.

Schließlich muss die Gemäldegalerie im Zusammenhang mit der Alten Nationalgalerie (auf der Museumsinsel) und der Neuen Nationalgalerie (auf dem Kulturforum) gesehen werden. Sie sind die „Fortsetzungen" der Gemäldegalerie, die selbst nur die nur die Malerei des 13. - 18. Jahrhunderts umfasst. Das 19. Jahrhundert (insbesondere deutsche Romantiker und französische Impressionisten) spiegelt sich in der Alten Nationalgalerie, das 20. Jahrhundert - mit etwas fließendem Übergang - in der Neuen Nationalgalerie. Obwohl der Kampf der Nationalsozialisten gegen die „entartete Kunst" große Lücken in das Vermächtnis der Maler der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gerissen hat, bietet die Neue Nationalgalerie wieder einen beachtlichen Querschnitt dieser Epoche. Die permanente Sammlung befindet sich im fensterlosen Sockelgeschoß, während das Obergeschoß, ein eindrucksvoller großer Glasbau, immer wieder für herausragende Ausstellungen Verwendung findet. Ein spektakuläres Beispiel war die Ausstellung von Werken aus dem Museum of Modern Art (MOMA) im Jahre 2004. Dabei wurde die Chance genutzt, dass dieses führende Museum der modernen Kunst in New York selbst renoviert wurde. Die Neue Nationalgalerie war in der Tat ein ideales Refugium für die Bilder. Sie wurde 1968 eröffnet und ist eine Schöpfung des berühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe, der noch Zeitgenosse vieler der ausgestellten Maler war. Sie ist auch als Gebäude ein Berliner Wahrzeichen und prägt zusammen mit der Philharmonie von Hans Scharoun das Gesicht des Kulturforums.

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Fotos: Dietrich Lincke

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