Berlin-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Berlin-Lese
Unser Leseangebot

Ein Buch, das zu Herzen geht

Klinikclown Knuddel erinnert an die vielen Kindern und Jugendlichen, die er begleiten durfte, und in seinen Geschichten lässt er ihr Wesen und ihre Persönlichkeit nochmals aufleben. Geschichten über die Liebe und einen Clown im Sterbezimmer.

Das Berliner Lied

Das Berliner Lied

Adolf Glassbrenner

Auf ihr Brüder, lasst uns singen
unser Liedchen, das ihr wisst,
doch die Spree soll den verschlingen,
der nur halb Berliner ist!
Fehlt uns auch noch mancherlei,
was zum Gotte nötig sei:
Kopf und Herz am rechten Ort,
kommt durch seine Welt man fort,
darum Brüder, stimmet ein:
Welches Glück, Berliner sein!

 

Freilich ist man sehr gemütlich
An der Donau und am Rhein,
denn der Schöpfer gab nur südlich
milde Lüfte, goldnen Wein;
doch Verstand und Mutterwitz
gab er uns als hellen Blitz
für die wolkentrübe Welt,
wo man nur am Schein sich hält.
Darum Brüder, stimmet ein:
Welches Glück, Berliner sein!

Rings bei allen deutschen Brüdern
neckt man uns mit bitt´rem Scherz;
dass wir nimmer ihn erwidern,
zeigt fürwahr kein kleines Herz;
selbst verspotten wir mit Mut,
was an uns nicht recht und gut,
und die deutsche Bruderhand
reichen wir durch´s ganze Land.
Darum Brüder, stimmet ein:
Welches Glück, Berliner sein!

 

Sucht nach keinem Blütenflore,
keiner Berge grünem Kranz,
sucht Berlin nicht vor dem Tore,
innen ist sein Wert und Glanz.
Suchet nicht nach Flittergold,
wenn ihr den Berliner wollt:
Tief in seinem Innern lebt,
was den Menschen schmückt und hebt.
Darum Brüder, stimmet ein:
Welches Glück, Berliner sein!,

----

(Adolf Glassbrenner 1810-1876)

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Sankt Nikolai zu Spandau
von Theodor Fontane
MEHR
Die Müggelberge
von Theodor Fontane
MEHR
Berliner auf Reisen
von Kurt Tucholsky
MEHR
Berliner Herbst
von Kurt Tucholsky
MEHR
Werbung
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen