Am Südrande der Müggelberge, dort, wo sie an die Dahme stoßen, stand vor Zeiten ein einsames Fischerhaus. Dort lebte ein Fischer mit seiner Frau zufrieden und glücklich viele Jahre lang. Sorgen hatten sie nicht. Aber eines bekümmerte die Frau doch in heimlichen Stunden; denn sie hatte kein Kind. Und abends, wenn die Fischersleute nach der Arbeit noch ein Weilchen in der Stube beisammen saßen, seufzte sie oft:" Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!" Da begab es sich einmal, als der Fischer gegen Abend hin von Cöpenick nach Hause kam, dass er auf dem Kreuzwege nicht weit von seinem Hause einen kleinen rotjackigen Jungen im Sande spielen sah. „Wo hast du denn deine Mutter?" fragte der Fischer. Der Junge sah ihn an, als ob er ihn wohl verstünde, aber er antwortete nicht. „Das ist doch ein Unrecht," meinte der Fischer bei sich, „solch armes Kind hier am Abend allein zu lassen! Wie leicht kann sich`s im Walde verirren oder gar in das Wasser geraten und elend umkommen." Und weiter bedachte er sich, wie seine Frau sich wohl freuen möchte, wenn er ihr den Kleinen bringen würde. „Willst du mit mir kommen?" fragte er freundlich und hielt dem Puks seine Hand hin. Der Kleine antwortete wieder nicht und grinste bloß wie einer, der nicht ganz richtig ist. Dann sprang er schnell auf die Beine, fasste des Fischers Hand und trippelte vergnüglich neben ihm her. So kamen sie heim. „Frau", rief gleich der Fischer zur Stube hinein, „ ich habe dir was Schönes mitgebracht! Sieh nur her, was es ist!" Als die Frau nun auch die Geschichte von dem Kinde erfahren hatte, wusste sie sich wirklich vor Freude nicht zu lassen und schäkerte mit dem Kleinen in einem fort. „Ei, ei, wie heißt denn das Kind?" „Duhme", klang es auf einmal mit einer tiefen Stimme, als ob ein ganz alter Mann es spräche, und dabei bleckte der Kleine die Zähne. Die Frau fragte ihn noch vielerlei; es war aber nichts weiter aus dem Jungen herauszubringen. Wie nun die Frau das Abendbrot auf den Tisch trug und alle am Tisch Platz nahmen, der Fischer und seine Frau, die Magd und der Fischerknecht, kam auch der Kleine alsbald gelaufen, als ob er schon immer dazu gehörte. Er setzte sich aber bescheiden unten an den Tisch, wo die Magd saß. „Möchtest du ein Butterbrot?" fragte ihn freundlich die Frau. „Nein," sagte der Junge, „Brot brauche ich nicht, gib mir süße Milch; ich back mir Brot aus Steinen." Da erschraken alle, die in der Stube waren; denn das weiß
ein jeder, dass nur Kobolde aus Steinen Brot backen können. Aber weil sich der Kleine sittsam betrug, ließen sie ihn auf seinem Platze, und die Frau brachte ihm, wie er gewünscht hatte, eine Satte voll süßer Milch.
Während sie alle aßen, besprach sich der Fischer mit seinen Leuten, was sie morgen tun sollten. Jeder bekam seine Arbeit, nur der Kleine nicht. Da fing er ganz verdrießlich an zu brummen und fragte:" Was soll ich denn tun?" Jetzt lachten alle, was er denn tun solle, sagte ihm keiner. „Du schaffst uns doch bloß Unfug", sprach der Fischer, „sei du nur froh, wenn ich dich nicht dahin schicke, wo du hergekommen bist!" Als sie am Morgen aufstanden, hatte sich der Kobold aber schon Arbeit gesucht und, wie ihm gesagt worden war, nichts als Unfug angestiftet. Die Garben und das ganze Stroh hatte er in der Scheune durcheinander gewühlt, dass es der Knecht erst nach Tagen wieder in Ordnung bringen konnte. Im Stall hatte er die beiden Kühe von der Wand losgemacht und sie mit den Schwänzen an die Krippe gebunden. Auf dem Hausboden aber quiekten die Schweine umher. Wie nun die Magd, die zuerst aufgestanden war, die Wirtschaft im Stalle sah, wusste sie gleich, wer das angerichtet. Es stand aber neben der einen Kuh ein Eimer, ganz mit Milch gefüllt, und unter der anderen Kuh stand eine Butte, die war erst zur Hälfte voll; doch ob sie gleich niemand gewahr werden konnte, so sah und hörte sie doch, wie einer darein melkte und das Gefäß immer voller wurde. „Puks, woahr di!" rief sie laut. Alsbald war es still im Stall, und sie musste die Kuh nun alleine zu Ende melken. Als darauf die Magd in den Keller kam, um die Milch durchzuseihen, war der Kobold schon wieder daran und goss, ohne dass sie ihn selbst sehen konnte, vor ihren Augen die Milch in die Satten. Die Magd wurde ärgerlich. „Oll Puks, woahr di!" schrie sie ihn an, und wieder war der Kobold verschwunden. Jetzt fing das Spektakel aber erst richtig an! Und holterdiepolter ging es in der Wohnstube, als fiele alles drunter und drüber. Entsetzt lief der Fischer über den Flur, zur Wohnstube hin; da sah er, wie der kleine Mann mit Bänken und Stühlen Ball spielte. „Ei, du nichtsnutziger Kobold, " rief er ihn wütend an, „ wirst du gleich machen, dass du zum Hause hinauskommst?" Da lachte der Kleine. „Das geht nicht mehr! Du hast mich beherbergt und du hast mir zu essen gegeben, nun wirst du mich im ganzen Leben nicht wieder los!"
„Das will ich dir zeigen!" sagte der Fischer und schlug mit seinem Stock, der immer neben der Tür stand, nach ihm. „Tu´s nicht!" rief der Puks, „du schlägst nur den Schrank entzwei!" Und richtig fuhr auch der Knüppel in diesem Augenblick schon in den Geschirrschrank hinein, dass die Scherben nur so nach allen Seiten herumsprangen.
In der entgegengesetzten Ecke der Stube aber stand auf einmal ein kleines, eisgraues Männlein, das lachte ihn aus und rief immerzu: „Zicke, zacke, hier bliew ick!" „Warte!" schrie der Fischer, ganz außer sich vor Grimm, und versetzte ihm einen quer über sein breites Maul. Da stand aber der rotjackige Kobold, wieder wie es zweijähriges Kind anzusehen, schon längst in der anderen Ecke und bläkte die Zunge heraus. Der Fischer rannte hinter ihm drein wie ein Unsinniger; aber jedes Mal, wenn er meinte, er hätte ihn getroffen, stand der Puks auch schon in der nächsten Ecke und stampfte mit dem Fuß und rief:" Zicke, zacke, hier bliew ick!"
Der Fischer gab indes erst Frieden, als er ganz außer Atem war und nicht mehr laufen konnte. Verdrossen ging er nun von dannen und schalt und polterte in Haus und Hof umher; ob Knecht, ob Frau, tat`s keiner dem Fischer recht. Sie hatten heute keinen guten Tag im Haus. Als es nun wieder Abend war und der Fischer sich mit seinen Leuten besprach, was sie des anderen Tages arbeiten sollten, fragte der Kobold wieder: „Was soll ich denn tun?" „Du kannst den Tag über Futter schneiden!" gab ihm der Fischer verärgert zur Antwort und sah den läppischen Gast nicht einmal von der Seite an. Es hatte aber der Morgen kaum gegraut, so klang es von der Wiese her schim-schum, schim-schum, und war doch kein Mensch und kein Kobold drauf zu sehen. Den ganzen Tag rauschte die Sense im Klee. Nur wenn der Fischer oder jemand vom Gesinde hinging, um ihm zuzugucken, hörte er auf zu mähen; waren sie wieder weg, so schlug auch die Sense klingend an. Am Abend lag das Futter mannshoch in der Tenne.
Jetzt wusste der Fischer wohl, wozu der Kleine nütze war, und er tat ihm fortan kein Leides mehr an, duldete auch nicht, dass jemand seinen Schabernack mit ihm hatte. Des Abends durfte er mit in der Stube bleiben, wo er sich langwegs auf den großen Kachelofen legte und mit dem Fischer um die Wette rauchte. Dann sah man wohl den Tabaksdampf, aber weiter nichts. Sie achteten auch weiter nicht auf ihn und unterhielten sich, wie wenn er gar nicht da wäre. Nur wenn einmal der Rauch vom Ofen gar zu dick aufstieg, rief der Fischer unwillig hinauf: „Sapriremtedem! Du machst da oben Qualm für drei!" Dann rauchte er eine Weile schicklicher und blies allerlei Kringel und lustige Figuren in die Luft.
Wenn die anderen ihre Arbeit bekamen, kriegte auch er seinen Teil zugemessen. Das besorgte er alles am nächsten Tage. Es musste nur solche Arbeit sein, wo man ihm nicht so auf die Finger gucken konnte. Das konnt`er nicht haben, und wenn er gar zu oft bei seinem Schaffen gestört wurde, bracht' er nichts rechtes zuwege. Oder er ging daran, noch ehe die Magd im Hause wach war; kamen sie dann, nach ihm zu sehen, so waren die Reusen gelegt und die netze gestellt und alle Arbeit längst getan.
Eines Wintertags hatte sie auf der Dahme gefischt, und am nächsten Morgen wollten sie wieder auf das Eis. Das saßen sie nun, der Fischer und seine Leute mitsamt den beiden Fischerknechten, die er für diese Tage genommen hatte, am Abend in der großen Wohnstube zusammen und klönten dies und das, Schauergeschichten zumeist und wunderliche Kamellen. Auf einmal klang es von dem Kachelofen herunter gar lustig und Figel: „Min Duhme, min Duhme (Daumen), Min Ellboeg sin twei!" Das war der Kobold, der sich eins sang. Die Knechte, die das nicht wussten, horchten verwundert auf diesen sonderbaren Gesang. „Meister, was habt Ihr droben noch für Spaßvögel zu Gaste?" fragte denn auch einer. „Niemand Fremdes, " versetzte der Fischer, „ das ist bloß unser Puks, der sich so lustig stellt." Da rissen sie aber die Augen auf. „Ei was, ein Puks?" riefen sie beide wie aus einem Munde, und der andere bat den Meister, dass er ihn doch einmal zeigen sollte, er hätte sein Lebtag noch keinen Kobold gesehen. „Ich will euch nicht wünschen, dass ihr Bekanntschaft mit ihm macht, er könnte euch auch eins aufspielen, dass euch angst und bange davon wird."
Als die Schlafenszeit kam, breitete die Magd in der Wohnstube eine schwere Schütte Stroh auf dem Boden aus; dort sollten die beiden Fischerknechte schlafen. Der Meister vermahnte sie, dass sie ja den Kobold nicht necken und auch die Schüssel mit dem Erbsbrei und den Schluck Bier nicht anrühren sollten, den er dem Kleinen übrig gelassen habe; sollte es in der Nacht vielleicht lärmen, so sollten sie nur still liegen bleiben und schlafen, es würde ihnen nichts geschehen. Die beiden legten sich auch sogleich zum Schlafen nieder. Es war aber noch keine Stunde vergangen, so griff einen der Hunger so übermächtig an, dass er aufstand und die Schüssel suchte. Der andere warnte ihn, er sollte dem Teufel lassen, was ihm bestimmt wäre; aber er antwortete:" Ich habe mehr Recht dazu als der Teufel", setzte sich an den Tisch und aß noch einmal zur Nacht nach Herzenslust, dass nur ein kleiner Rest in der Schüssel blieb. Dann langte er auch die Bierkanne her, nahm einen guten Schluck daraus und legte sich wieder zu dem anderen. Nach einer Weile plagte ihn der Durst. Da stand er noch einmal auf und tat einen zweiten so herzhaften Zug aus der Kanne, dass er dem Kobold nur noch die Neige hinterließ. Nachdem er sich`s noch selbst gesegnet und wohlbekommen geheißen, legte er sich und schlief ein.
Es mochte wohl um Mitternacht sein, so kam der Kobold mit ziemlichem Lärm vom Ofen gefahren, dass beide davon erwachten. Er setzte sich an den Tisch, als wollte er seine Mahlzeit halten, und sie hörten deutlich, wie er die Schüssel herbei rückte. Doch schob er sie, als wär`er ärgerlich, gleich wieder heftig zur Seite, fasste die Kanne, drückte den Deckel auf und ließ ihn ungestüm wieder zuklappen. Nun hub er an zu wischen, den Tisch, die Ofenbank, und kehrte dann, wie mit einem Besen, den Boden fleißig ab. Als er an die Stelle kam, wo die beiden Knechte lagen, ging er um sie herum und nahm das Stück zu ihren Füßen in Arbeit. Darauf ging er noch einmal zum Tisch hin und sah, ob es jetzt besser mit Schüssel und Kanne stand. Das mochte wohl nicht der Fall sein; denn plötzlich wurde er zornig, stieß Schüssel und Kanne um und ging zu den beiden Gesellen. Nachdem er sie eine Weile betrachtet hatte, strich er dem einen, der nichts gegessen hatte, über den Leib, doch ohne ihm auch nur im Geringsten dabei wehe zu tun. Alsdann ging er zu dem anderen, der kleiner war, ergriff ihn bei den Haaren und rief:" Nich lik!". Und damit zog er ihn so weit hinauf, dass er mit seinem Kameraden gleich lag. Drauf stellte er sich an das andere Ende ihres Lagers, hob die Decke und fasste den Knecht bei der großen Zehe, indem er abermals rief: „Nich lik!" und zog ihn also hinunter. Auf diese Weise zerrte er ihn die ganze Nacht hin und her, dass zuletzt auch der andere Knecht ärgerlich wurde und nach dem Kleinen schlug, ohne ihn aber zu treffen. Sie waren heilfroh, als endlich der Morgen graute und der Kleine Ruhe gab.
Wie sie nun beim Morgenimbiß saßen, ließ der Knecht, der in der Nacht die Speise genommen hatte, versehentlich ein Stück Brot zur Erde fallen und bückte sich danach. Im selbigen Augenblick erhielt er von rückwärts eine schallende Ohrfeige, den anderen aber zwickte jemand ins Bein. „Warum schlägst du mich?" schalt der erste und fuhr in die Höhe. „Was zwackst du mich?" schrie der andere dawider. Darüber gerieten sie aneinander, erst mit Worten, dann mit Schlägen, bis sich der Meister hineinmischte und Ruhe schaffte. "So kommt es", sagte er und wies sie zurecht, „ wenn man anderen zu Leibe will: am Ende geht`s einem selber an den Kragen!"
Die Geschichte sprach sich jedoch herum, und bald war sie in aller Munde. Aus Cöpenick und Grünau, ja selbst aus den Dörfern von der Müggel kamen sie gelaufen und wollten den Kobold sehen. Es mussten aber alle unverrichteter Sache von dannen ziehen; denn der Kobold ließ sich von niemand erblicken. Der Fischer hatte seine liebe Not mit den Leuten. Ob`s Mittag war oder Vesperzeit - immer steckte solch ein Gaffer den Kopf durch das Fenster, und immer musst`er dieselbe Frage hören: „ n`Dach ok, Naboar, wo hest do din Puks?" Des war der Fischer bald überdrüssig, und er hätte was darum gegeben, wenn er den Kobold wieder hätte loswerden können. Er plagte ihn mit Arbeit, dass er`s nicht schaffen konnte; allein der Kobold wich nicht aus seinem Hause. Da nahm er ihn mit in den Wald; ins Wasser warf er ihn, wo es am tiefsten war; er schleppte ihn bis vor Cöpenick und ließ ihn dort wie ein Lumpenbündel im Kornfeld liegen - kam er nach Hause, so blinzelte ihn der Kleine von seinem Ofenplatz an:
Fischer, lässt do mi hier gan,
Glücke sast du han!
Wiste mi äverst verdriewen,
Unglücke wärschte kriegen.
Der Fischer wurde darüber zuletzt ganz tiefsinnig; und weil ihm das Leben an diesem Orte nun doch verleidet war, so beschloss er eines Tages, in aller Stille fortzuziehen und seinen Kobold zurückzulassen. Wie er aber am Abend vor dem Umzug noch einmal über den Hof ging, sah er davor dem Brunnen auch den Kobold mit allen seinen Sachen sitzen. „Was machst du denn da?" fragte er ihn. „I", sagte der Kobold, „ ich wasche meine Lümpchen aus, morgen ziehen wir ja!" Da merkte der Fischer, dass es ihm auch diesmal nicht glücken würde, und blieb. Schließlich ist er ihn aber doch noch los geworden. Und das kam so.
Es hatte auch der Förster die wunderlichsten Gerüchte von dem Kobold gehört, wie dass er aus einem Weizenhalm einen ganzen Zentner Weizen drösche und was sonst derlei Unsinn mehr war. Der hat es ihm aber nicht glauben wollen, sondern ist, als sie wieder einmal faustdick das Blaue vom Himmel herunter logen, schnurstracks aus dem Wirtshause gegangen und zu dem ischer hinausgefahren, der eben im Stall bei den Schweinen war. Da trat er aus dem Flur auf den Hof hinaus; doch schon an er Hintertür rief er`s dem Fischer zu: „Meister, wo hast du deinen Kobold?" Wenn`s nicht der Förster gewesen wär, hätt `ihn der Fischer gleich zum Teufel geschickt mit der verwünschten Frage. So blieb er höflicher und sagte nur brummig, dass er es nicht wisse, da er ihn den ganzen Tag über nicht gesehen habe. In diesem Augenblick sah aber der Förster, wie dicht neben ihm auf dem Brunnenschwengel, der auf ein Fensterkreuz gelegt war, ein kleiner rotjackiger Junge saß und sich schaukelte. „Oho", rief er lachend, „da ist ja der Satanskerl! Soll ich im eins langen?" Kaum hatte er das gesagt, so hatte er selber schon eine derbe Ohrfeige weg, dass er gleich an der Tür vorbei gegen die Wand fuhr. Der Kobold aber rannte geschwind durch den Flur und sprang auf das Pferd, das mit dem Wagen des Försters vor dem Hause hielt, kniff und kratzte es, dass es wie toll davon und vom Wege ab in die Wiesen lief.
Nicht lange, so kam es an einen Weidenbaum, unter dem lief das Tier in seiner Angst durch und streifte so den Kobold ab. Da konnte er von der Weide nicht wieder herunter und sitzt dort bis auf den heutigen Tag und lässt, sobald der Abend kommt, keinen Menschen ungeneckt vorübergehen. Seitdem war aber auch alles Glück aus dem Hause des Fischers gewichen, und ein Unglück folgte dem andern. Zerrissen ihm heute die Netze, so fiel ihm morgen die beste Kuh, oder es brach ein Fuchs in den Stall und würgte ihm die Hühner, oder der Fischkasten ging in Stücke, dass alle Fische davonschwammen.
Da musste der Fischer am Ende wirklich von dannen ziehen. Wo er geblieben ist, weiß man nicht. Nach ihm hat keiner mehr in das Koboldhaus gehen mögen. Leer und verlassen hat es noch lange an der Dahme gestanden, bis es zuletzt zerfallen ist.
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Aus "Berliner Sagen" von Gerhard Krügel, Verlag Peter J. Östergaard, Berlin-Schöneberg 1926