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Lebendige Nachbarschaft und Integration

so heißt die erste Ausgabe unserer neuen Zeitschrift

FLECHTWERK - Lebebendige Nachbarschaft und Integration

Die Deutschen sind ofener geworden und haben gleichzeitig mehr Sinn für Heimat, Familie und Nachbarschaft entwickelt. Es müssen neue Wege gesucht werden, um Ausgrenzung und Anonymität zu verhindern.

Der Name des Bären

Der Name des Bären

Florian Russi

Siegel der Stadt Berlin von 1280
Siegel der Stadt Berlin von 1280

Wie Berlin zu seinem Namen kam

 

Ein Wahrzeichen Berlins ist der Bär, der erstmals urkundlich auf dem Siegel eines Briefs der Berliner Kürschnergilde aus dem Jahr 1280 dokumentiert ist. Der Bär ziert heute das Wappen Berlins und ist als Stofftier oder in anderer Form in jedem Touristikladen zu erwerben. Viele sind der Meinung, dass der Name der deutschen Bundeshauptstadt vom Bären abgeleitet sei.

Wenig wahrscheinlich ist, dass der brandenburgische Markgraf Albrecht I. (gest. 1170), genannt Albrecht der Bär, dabei Pate gestanden hätte. Wahrscheinlicher ist, dass in der wald- und wasserreichen Gegend, in der die Siedlung (Alt-)Berlin entstand, vor langer Zeit Bären gelebt haben. So könnte der Name Bärenplatz oder Bärenlager bedeuten.  

Kopf einer Bärenstatue in Berlin
Kopf einer Bärenstatue in Berlin

Die Beweisführung ist im Falle Berlins besonders schwierig, weil durch mehrere Brandkatastrophen die alten Archive der Stadt weitgehend vernichtet worden sind. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich der Name Berlin aus dem slawischen brl entwickelt hat. Brl bedeutet Sumpf, und schon in den Frühzeiten der Menschengeschichte entstanden viele Siedlungen, indem man Sumpfgebiete trockenlegte. Die Endung -in finden wir häufig in den Namen nordostdeutscher Dörfer und Städte, in denen früher Slawen zu Hause waren, so Lehnin, Templin, Malchin, Demmin u. a. Das aber würde heißen, dass Berlin nichts anderes bedeutet als Siedlung am Sumpf bzw. im Sumpfgebiet.
Das ist ein durchaus honoriger Name.

Die beiden Bären auf dem Siegel der Kürschnergilde im Jahr 1280 könnten vielleicht damit zu tun haben, dass in deren Metier nicht nur Zobel und Iltis, sondern auch Bärenfelle verarbeitet wurden. Auf ihr geliebtes Wappentier braucht die deutsche Hauptstadt trotzdem nicht zu verzichten.

*****

Literatur:

- Antje Werner (Hrsg.), Berliner Kalender 2011, Berlin Story Verlag, Berlin 2010
- Bernd Unger, Der Berliner Bär. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart, Waxmann Verlag, Münster, New York, München, Berlin 2000

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Foto: Florian Russi

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