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London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

Das Neue Museum

Das Neue Museum

Dietrich Lincke

Im Oktober 2009 war eine wichtige Etappe der Rekonstruktionsarbeiten auf der Museumsinsel erreicht: das Neue Museum war wieder aufgebaut und konnte seiner Bestimmung übergeben werden.

Es war zwischen 1843 und 1855 nach Plänen von Friedrich August Stüler errichtet worden. Dieser war ein herausragender Schüler Schinkels und bedeutender Vertreter des Klassizismus. Das von ihm entworfene Gebäude gilt als ein Meisterwerk der Museumsbaukunst und -technik des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn des II. Weltkriegs mußte das Neue Museum geschlossen werden.Es erlitt die schwersten Zerstörungen durch die Bombenangriffe auf der Museumsinsel. Bis in die 1980er Jahre blieb der Torso Wind und Wetter ausgesetzt. Erst dann erfolgte unter der Ägide der DDR eine Notsicherung.Auf Grund einer internationalen Ausschreibung erhielt 1997 der britische Architekt David Chipp erfield den Auftrag, das Gebäude wiederaufzubauen. Die Arbeiten begannen 2003 und wurden 2009 abgeschlossen, so dass das Museum nach fast 70-jähriger Unterbrechung seine Pforten wieder öffnen konnte.

Bei aller Freude über die Wiederauferstehung des Neuen Museums, sind manche der architektonischen Entscheidungen nicht unumstritten. David Chipperfield wollte sich nicht auf eine bloße Restaurierung beschränken, auch dort, wo die alte Ausstattung noch teilweise erhalten war. Das wird besonders deutlich an dem einstigen Prunkstück des Gebäudes, der berühmten Treppenhalle. Sie wurde auf ihre fast kahle Grundform reduziert, so dass die Kriegsfolgen unübersehbar konserviert werden. Eine besondere Attraktion des Museums war es auch gewesen, daß die innere Ausgestaltung der Räume, insbesondere die Deckengemälde, thematisch auf die Exponate abgestimmt war. Das ermöglichte es dem Besucher, sich in deren Entstehungszeit und Bedeutung hineinzuversetzen. Diese - auch künstlerisch wertvolle - Ausstattung wurde nicht wiederhergestellt, obwohl dies meist möglich und sogar in den Zeiten der DDR schon geplant und vorbereitet war. Auch hier begegnen einem die Kriegsschäden also immer wieder. Der Besucher fragt sich, ob diese Mahnung nötig ist, wenn man doch den Aufwand auf sich nahm, dieses wertvolle Kulturdenkmal wieder aufzurichten. Es bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen, die man hier gemacht hat, dem nächsten großen Projekt, dem Wiederaufbau des Schlosses zugute kommen werden.

Die Kritik an manchen Arbeiten, vorwiegend im Innern des Gebäudes, kann allerdings nicht den Gesamteindruck schmälern, den dieses großartige klassizistische Museumsgebäude wieder vermittelt.

Es beherbergt jetzt das ägyptische Museum und die Papyrussammlung mit einer unglaublichen Fülle, die so noch nie gezeigt werden konnte. "Prominenteste" Schönheit ist Nofretete, die entsprechend zur Geltung kommt und Besucherrekorde schlägt. Den größeren Teil des Neuen Museums aber nimmt das Museum für Vor- und Frühgeschichte ein. Es reicht von der Steinzeit (u.a. der Neandertaler aus Le Moustier) über die Bronzezeit zur Eisenzeit. Die Welt der Germanen ist ein zentrales Thema, ihr Verhältnis zu Rom, mit Funden aus den römischen Provinzen in Germanien. Skythen und Kelten sind ebenfalls vertreten. Völkerwanderung und frühes Mittelalter sind auch in diesem Museum erfaßt. Bei der Fülle des Materials und der Themen kann es nicht ausbleiben, dass es zu Überschneidungen kommt, insbesondere mit der Antikensammlung im Alten Museum. Die Ergebnisse der Ausgrabungen Schliemanns in Troja etwa finden sich im Neuen Museum - die Originale des „Schatzes des Piamos sind aber bis heute dort,wohin sie 1945 entführt wurden: in Rußland.

Über die Zuordnung einzelner Exponate oder Sammlungen auf der Museumsinsel ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen, nachdem mit der Eröffnung des Neuen Museums große Ausstellungsflächen hinzugekommen sind, die technisch auf dem neuesten Stand sind.

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Fotos: Dietrich Lincke

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