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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Die Botschaft von Singapur

Dietrich Lincke

  • Kurz nachdem die Republik Singapur gegründet wurde (1965), hat sie mit der Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen. 1973 wurde eine Botschaft in Bonn bezogen, 1999 zog sie nach Berlin in ein Bürohaus in der Nähe des früheren Checkpoint Charly und 2011 in ihr neu errichtetes Botschaftsgebäude in der Voßstraße 17. Es ist nur wenige 100 Meter vom Potsdamer Platz und vom anschließenden Leipziger Platz entfernt. Er war vor dem II. Weltkrieg das pulsierende Herz Berlins, zu dem auch das beliebte Warenhaus Wertheim gehörte, bis es durch Fliegerbomben zerstört wurde. Die jüngst an gleicher Stelle erbaute „Mall of Berlin“ will die Tradition wiederaufnehmen. Die Massen von Besuchern aus aller Welt sprechen dafür, daß dieses ehrgeizige Ziel erreicht wird. Hier ist also der angemessene Standort für die Vertretung eines bedeutenden „Geschäftszentrums der Welt“, die Botschaft von Singapur: die Voßstraße verläuft an der ruhigeren Hinterseite der „Mall of Berlin“ , also zentral, aber ruhig – eine ideale Lage für ein Botschaftsgebäude. Die Neugestaltung der Voßstraße ist allerdings noch nicht vollendet. Umso mehr sticht die Botschaft ins Auge – ein gediegener, geschmackvoller und – für ein 5,6-Millionen-Volk – großer, aber nicht überdimensionierter Bau. Nach außen wirkt er etwas abgeschirmt; aber das ist den Zeitläuften geschuldet. Die Botschaft vertritt ein relativ junges Land, das als selbständiges Staatswesen nicht viel mehr als ein halbes Jahrhundert besteht, dessen Bevölkerung sich aber eines der höchsten Prokopfeinkommen der Welt erfreut, jedenfalls höher als Deutschland.
  • Die Vorgeschichte der Region um Singapur ist viel älter als die Geschichte der Stadt selbst. Singapur nimmt das Gebiet einer Insel ein, die nur durch einen schmalen Meeresarm von der Südspitze der malaiischen Halbinsel getrennt ist. Hier führt der uralte Handelsweg vorbei, auf dem die Monsunwinde (im Winter) die Segelschiffe von China nach Indien und weiter in die arabische Welt und (im Sommer) in umgekehrter Richtung getrieben haben. Dabei mußten die Schiffe die Straße von Malakka oder die Meerenge zwischen Sumatra und Java passieren. Das begünstigte die Entstehung von Häfen in der Region, die zur Proviantaufnahme, aber auch als Warenumschlagplätze dienten.
  • Vor allem wurden sie zu Ausgangspunkten des jahrhundertealten Gewürzhandels aus der Inselwelt des heutigen Indonesien und der Philippinen. Schon der griechisch-römische Geograph und Astronom Ptolomäus beschrieb im 2.Jh.n.Chr. die Gegend. Auch in China gibt es darüber schriftliche Quellen aus jener Zeit. Im Mittelalter widmeten sich arabische Kaufleute dem Handel in dieser Region und brachten den Islam mit. Die Portugiesen schufen von dort aus im 16. Jahrhundert ihr koloniales Netzwerk in der Insulinde, bis sie im 17.Jahrhundert von den Holländern verdrängt wurden. Diese waren nun ihrerseits bestrebt– über geraume Zeit mit Erfolg - ein Monopol im Gewürzhandel nach Europa zu erlangen. Nachdem die British East India Co. sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (seit 1857/58 unter direkter Verantwortung der Regierung) in Indien festgesetzt hatte, bemühten sich die Engländer, von dort aus den Holländern auf der malaiischen Halbinsel Konkurrenz zu machen. Ende des 18.Jahrhunderts konnte die East India Co. an der Straße von Malakka Fuß fassen; sie gründete drei Stützpunkte, die Straits Settlements Penang, Malakka und schließlich Singapur (1819).
  • Der Hafen verdankt seine Entstehung einer Idee des britischen Offiziers Stamford Raffles, der im Auftrag der East India Co. die Gegend erkundete, um einen Flottenstützpunkt für den aufblühenden Handel mit China anzulegen. Es gelang Raffles, unter Ausnutzung örtlicher Zwistigkeiten, in die sich bereits die Holländer eingemischt hatten, das Gebiet zu erwerben. !824 wurde darüber hinaus eine Einigung mit den Holländern über die Abgrenzung der beiderseitigen Einflußsphären erzielt: man verständigte sich auf die Straße von Malakka als Demarkationslinie. Die Verwaltung der „Straits Settlements“ erfolgte weiter von Indien aus. Erst 1867 erhielten die drei Gebiete den Status einer eigenen britischen Kronkolonie. Singapur wurde der Verwaltungssitz. Die Bevölkerung der Stadt war gemischt, aber von Anfang an vorwiegend chinesisch. Die Zahl der Einwohner wuchs schnell durch die Zuwanderung von Arbeitskräften aus China, aber auch aus dem britischen Empire, vor allem aus Indien.
  • Trotz mancher Rückschläge entwickelte sich die Wirtschaft Singapurs dynamisch. Das beruhte vor allem auf der Voraussicht der Verwaltung, es frühzeitig zum Freihafen zu erklären. Zusätzlich schuf man weitere Anreize, um Handelsfirmen anzuziehen. Das Aufkommen der Dampfschiffahrt, die Eröffnung des Suezkanals 1869 und der Ausbau des Chinahandels nach den beiden Opiumkriegen (1839-42 und 1856-60) waren entscheidende Impulse für den kolossalen Aufschwung in den ersten 100 Jahren seit der Stadtgründung.

  • Der I. Weltkrieg brachte demgegenüber keine wesentlichen Auswirkungen für Singapur mit sich. In der Folgezeit erhöhte jedoch der zügige politische Aufstieg Japans die strategische Bedeutung der „Festung Singapur“. Er veranlaßte Großbritannien, sie zu einem mächtigen Militärstützpunkt auszubauen, um ein Gegengewicht in Asien zu setzen. Wie sich zeigen sollte, entsprach dies einer richtigen Einschätzung der Lage: am 7./8. Dezember 1941 griff Japan nicht nur die USA an (mit dem Schlag auf Pearl Harbor), sondern zugleich das britische Weltreich mit der Landung imNorden der malaiischen Halbinsel. Die Briten hatten damit gerechnet, daß die Japaner für ihre Kriegsführung die reichen Rohstoffvorkommen im britischen wie im niederländischen Kolonialbereich brauchen würden, ganz besonders die Erdölquellen, aber auch Metalle und Kautschuk sowie die dort erzeugten Nahrungsmittel. Allerdings hatten sich die Briten darauf eingestellt, daß sich der Angriff unmittelbar auf Singapur konzentrieren würde. Bei Ausbruch der Feindseligkeiten entsandten sie ein mächtiges Flottengeschwader mit einem Flugzeugträger und zwei Schlachtschiffen in Richtung Singapur. Aber der Flugzeugträger lief schon unterwegs auf Grund, so daß die übrigen Schiffe ohne begleitende Flugabwehr blieben. Die beiden Schlachtschiffe wurden dann durch japanische Luftangriffe versenkt, und die große Seeschlacht von Singapur ging für Großbritannien verloren.
  • Der eigentliche japanische Angriff auf die „Festung Singapur“ erfolgte aber nicht von der See her, sondern durch den vermeintlich undurchdringlichen Dschungel der malaiischen Halbinsel, also von Norden. Immerhin waren auch dort die britischen Streitkräfte doppelt so zahlreich wie die gelandeten japanischen Truppen, die allerdings die englischen Strategen immer wieder ausmanövrierten. Auf Fahrrädern und mit erbeuteten Lastwagen drangen die Japaner bis an die Küste gegenüber Singapur vor. Die Briten hatten auf der Insel 100 000 Mann stationiert und verfügten über reichliche Vorräte. Aber es gelang den zahlenmäßig auch hier unterlegenen Japanern, auf die Insel überzusetzen. Nach sechs Wochen erreichten sie die Wasserreservoire. Daraufhin kapitulierte der britische Kommandeur. Churchill hatte den Verteidigern auf deren Bitten um Nachschub befohlen, „mit ihren Männern zu Ehren des Empire zu sterben“. Den Ausgang bezeichnete er dann als „das schlimmste Desaster und die größte Kapitulation der britischen Geschichte“. Vergleiche mit der symbolischen Bedeutung von Stalingrad drängen sich auf; denn hier lag eine psychologische Wurzel für den späteren Untergang eines Reiches – des britischen Empire. Die asiatischen Völker hatten gesehen, daß sie die westlichen Kolonialherren schlagen konnten. Das war eine – oft auch ausgesprochene – Motivation für die Unabhängigkeitsbestrebungen nach dem II. Weltkrieg, z.B.in Indien und Indonesien.
  • Aber die Entwicklung brauchte – anders als bei den Verlierern des II. Weltkriegs – ihre Zeit. Mit der japanischen Kapitulation am 2.9.1945 endete die Besetzung Singapurs. Sie war eine harte Zeit für die Einwohner, insbesondere für die dort lebenden Chinesen, die Japan verdächtigte, potenziell eine fünfte Kolonne für ihr Heimatland zu bilden, mit dem man sich ebenfalls im Krieg befand.
  • Zunächst kehrten die Briten zurück und richteten ihre Kolonialherrschaft wieder auf. In verschiedenen Etappen gestanden sie den Einwohnern mehr Selbstbestimmung zu. In den ersten Jahren wurde diese Entwicklung aber durch einen kommunistischen Aufstand auf der malaiischen Halbinsel aufgehalten, der nur mit Mühe- und mit harten Gegenmaßnahmen – niedergerungen werden konnte. Die Kommunisten machten sich das Streben nach Unabhängigkeit zunutze,“ und ihre Gegner sahen die Bekämpfung des Aufstands als erste Priorität an. In Singapur legten die Briten für die Wahlberechtigung enge Kriterien fest, so daß erst einmal örtliche Politiker gewählt wurden, die nicht auf Unabhängigkeit drängten. 1958 verabschiedete das britische Unterhaus ein Gesetz zur Errichtung des Staates von Singapur. Nun wurden Wahlen für eine gesetzgebende Versammlung durchgeführt. Sie brachten einen überwältigenden Sieg der „People´s Action Party“(PAP) unter Führung von Lee Kuan Yew, eines jungen Juristen, der in Cambridge studiert hatte. Die Partei vertrat eine überwiegend linksgerichtete Klientel (Gewerkschaften, radikale Studenten). In der Geschäftswelt wurde sie deshalb skeptisch betrachtet. Es zeigte sich jedoch, daß sie den erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Problemen Singapurs pragmatisch und effizient zu Leibe rückte. Die neue Verwaltung richtete eine große Industriezone ein und setzte kräftige Anreize für Investitionen. Damit wurden die Grundlagen für einen beispielhaften wirtschaftlichen Aufstieg gelegt.
  • Erst einmal mußte der Stadtstaat aber seine Stellung nach außen festlegen Seine Fläche beträgt nur 719 km²bei 5,6 Mio Einwohnern (Berlin: 892 km² bei 3,5 Mio). Das traditionelle Hinterland war die malaiische Halbinsel, mit der Singapur in der britischen Kolonialzeit einen zusammenhängenden Raum bildete. Es lag nahe, diese Verflechtung beizubehalten. Daher beschloß Singapur l963, der unabhängig werdenden Föderation der bisher britischen Gebiete beizutreten, die den Namen Malaysia annahm. Es gab aber drei Probleme: erstens die unterschiedliche ethnische Zusammensetzung (Singapur etwa 75% Chinesen, 14% Malaien; die übrigen Landesteile einschließlich Nordborneo ca.67 % Malaien, 25% Chinesen). Die Regierung des Gesamtstaats versuchte, eine Bevorzugung der „Einheimischen“, also der Malaien, durchzusetzen. Das führte zu Reibereien und Unruhen. Zweitens kam hinzu, daß der damalige indonesische Staatschef Sukarno den Rückzug der Briten nutzen wollte, seinen eigenen Machtbereich auszudehnen, gerade im Norden Borneos (der größte Teil der riesigen Insel gehörte ohnehin bereits zu Indonesien). Auch Singapur war von diesen Ambitionen betroffen: Sukarno proklamierte eine „Politik der Konfrontation“, die nicht ohne militärische Zusammenstöße abging. Singapur, das sich zu einem „Eingangstor auch für Indonesien entwickelt hatte, litt erheblich unter den wirtschaftlichen Folgen dieses Konflikts. Großbritannien, das seine Truppenkontingente noch nicht voll abgezogen hatte, und Australien verhinderten allerdings, daß sich Sukarno mit seinen Ambitionen durchsetzen konnte.
  • Zwischen Singapur und dem Gesamtstaat gabes schließlich noch ein drittes Problem – die Haltung zum Kommunismus. Malaysia steuerte nach der langen und mühsamen Überwindung des Aufstands einen scharf antikommunistischen Kurs und fürchtete deshalb eine „Ansteckung“ durch den prokommunistischen Flügel der Regierungspartei PAP von Singapur. Der resolute Premierminister von Malaysia Tunku Abdul Rahman betrieb deshalb den Ausschluß des Stadtstaats aus der Föderation. Lee, der sich ursprünglich sehr für die Einheit mit Malaysia eingesetzt hatte, sah die Trennung – angesichts der Diskrimnierung der Chinesen im Gesamtstaat – nicht mehr ungern und fand sich schnell damit ab. Der 9.August, der Tag des Ausscheidens und der daraus folgenden Unabhängigkeit, wurde zum Nationalfeiertag Singapurs.
  • In den nun folgenden 25 Jahren bis 1990 lenkte Lee als Regierungschef die Geschicke des Landes, gestützt auf seine People´s Action Party, die in sämtlichen Wahlen alle oder fast alle Parlamentssitze gewann. Disziplin, Ordnung und Sauberkeit wurden Charakteristika des öffentlichen Lebens, und es herrscht eine solide Immunität gegen Korruption. Das Strafrecht kennt harte Strafen, z.B. auch gegen Drogenhandel.
  • Lee blieb bis ans Lebensende (2015) im Parlament und auch Kabinettsmiglied, nachdem er sein Amt als Regierungschef 1990 niedergelegt hatte. Er wollte keine „Dynastie“ errichten; aber sein ältester Sohn Lee Hsien Loong wurde 2004 Ministerpräsident, nachdem er vorher bereits stellvertretender Regierungschef war.
  • Die lange, kontinuierliche und effiziente Herrschaft des Staatsgründers, seiner People´s Action Party und nun seines Sohnes waren jedenfalls eine solide Basis für den imponierenden wirtschaftlichen Aufstieg Singapurs. Der Schwerpunkt liegt bei den Dienstleistungen.Nach Tokio ist Singapur zusammen mit Hongkong die wichtigste Börse Asiens, ein Finanzplatz und Bankenzentrum von weltweiter Bedeutung. Dabei achtet es auf seine Reputation, und es mußte gegen unsaubere Praktiken einiger in Singapur operierender Banken (auch Schweizer Institute) vorgehen.
  • Neben seiner langetablierten Bedeutung als Welthafen und Warenumschlagplatz war es ein Pionier im asiatischen Flugnetz, wenn es auch in den letzten Jahrzehnten immer mehr Konkurrenz von anderen Verkehrsknotenpunkten (z.B. Bangkok) bekommen hat. Die Fluggesellschaft des Landes Singapore Airlines genießt eine hohe Reputation.
  • Schon seit den 70er Jahren beherbergt Singapur das drittgrößte Erdöl- Raffineriezentrum der Welt.
  • Im industriellen Sektor wurden arbeitsintensive Produktionen zunehmend in Staaten der Region mit geringeren Lohnkosten verlagert und durch andere ersetzt, die hochausgebildete Facharbeiter erfordern.


  • Der umfangreiche Außenhandel für ein 5 ½ - Millionen-Land ist vor allem durch den hohen Anteil von Zwischenhandel und Weiterverarbeitung bedingt.
  • Die Importe betrugen 2o16 ca. 283 Mrd. US-$, die Exporte 330 Mrd.US-$. Das sind insgesamt knapp 2% des Welt-Außenhandels.


  • Unsere bilateralen Handelsbeziehungen können sich ebenfalls sehen lassen. Die deutschen Exporte betrugen 2017 rund 6,9 Mrd.€, unsere Importe ca. 6,3 Mrd.€. Das ist ein Anstieg unserer Ausfuhren um 3%, unserer Einfuhren um 17%.Ein großes Aktivum für uns ist es, daß immer mehr deutsche Firmen in Singapur tätig sind, darunter z.B.Daimler, BASF, SAP,aber auch eine steigende Zahl mittelständischer Unternehmen. Dabei ist das German Centre Singapore(Außenhandelskammer) eine große Hilfe. Zwischen derEU und der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN besteht eine engeZusammenarbeit, in deren Rahmen Deutschland und Singapur jeweils die wichtigsten Partner sind.


  • Die engen Wirtschaftsbeziehungen strahlen ab auf das allgemeine bilaterale Verhältnis. Seit1971 arbeitet im Stadtstaat die German European School Singapur, eine der größten deutschen Auslandsschulen in Asien. Seit 1990 gibt es ein bilaterales Kulturabkommen. Seit 2001 hat der Deutsche Akademische Austauschdienst eine Niederlassung in Singapur. Der wissenschaftliche Austausch ist für die Größe des Partnerlandes beachtlich und erklärt sich durch die akademische Leistungsfähigkeit beider Seiten.
  • Bezeichnend für die gegenseitige Achtung war die langjährige Freundschaft zwischen dem ersten Regierungschef Lee Kuan Yew (1923-2015) und Helmut Schmidt (1918-2015): seine letzte Auslandsreise führte den ehemaligen Bunddeskanzler 2013 zu seinem Freund nach Singapur.


  • Die Wertschätzung, die Singapur in Deutschland wie in anderen Ländern entgegengebracht wird, liegt darin begründet, daß es als ein Schaukasten für eine erfolgreiche Marktwirtschaft gilt.
  • So ist Singapur in seiner kurzen Geschichte, die 1819 begann, zu einem Ausgangspunkt wichtiger Entwicklungen in Asien geworden, mit der „Seeschlacht von Singapur“1941 für das Ende des Kolonialismus, mit seiner Beispielrolle für den Aufstieg der neuen Weltmacht China. Selten kann mandie Geschichte eines Staatswesens so eindeutig an zwei einzelnen Persönlichkeiten festmachen, seinem „ Erfinder“ Raffles und dem Staatsgründer Lee.
  • Der deutsche Reisende, der – vielleicht nach einem Besuch bei der Botschaft in der Voßstraße – Singapur besucht, wird an dem Namen Raffles nicht vorbeikommen. Das imponierende Traditionshotel der Stadt trägt ihn mit Stolz. Dort kann man auch den berühmten Cocktail „Singapore Sling“ probieren; dann ist man richtig angekomm[L1]en. Die Stadt ist wegen ihres begrenzten Raumes darauf angewiesen, in die Höhe zu wachsen. Aber sie gönnt sich einen tropisch üppigen, faszinierenden Botanischen Garten.
  • Was andererseits die Menschen in Asien an Deutschland fasziniert, wurde mir nicht nur klar, als ich die schicken Autos auf den Straßen sah oder von Taxifahrern ziemlich genau nach unseren Fußballhelden befragt wurde, sondern erst recht, als ich junge einheimische Damen in Schwarzwälder Dirndlkleidern entdeckte. Sie arbeiteten in einem Spezialgeschäft, das Kuckucksuhren und andere Volkskunst aus Deutschland vertrieb. Unser neuerwachtes Heimatbewußtsein kann unserem Export nur förderlich sein, und Singapur hilft uns bei all unseren Verkaufsschlagern!

Botschaft von Singapur

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Fotos: Dietrich Lincke

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