Im Jahr 2021 wird sie auf eine 400-jährige Geschichte zurückblicken können. Bis heute gehört „Zur letzten Instanz" in der Waisenstraße nahe dem Berliner Alexanderplatz zu den begehrtesten Lokalen der deutschen Bundeshauptstadt. Bis ins Ausland, so ins ferne Japan, ist der gute Ruf der Haustradition gedrungen. Tischreservierungen sind daher dringend zu empfehlen.
Zu DDR-Zeiten war das im Ostteil Berlins gelegene Restaurant vor allem bei Studenten sehr beliebt. Es wurde als Ereignis gefeiert, wenn man dort einen Platz bekam. Einer der damaligen Studenten hat mir erzählt, der Name „letzte Instanz" beziehe sich auf den der Gaststätte gegenüberliegenden kleinen Friedhof. Hierzu haben wohl Assoziationen wie „letzter Wille", „letztes Hemd" oder „letztes Geleit" beigetragen. Über den wahren Sachverhalt informiert uns die Speisekarte:
Die Speisen- und Weinangebote laden auch heute noch dazu ein, sich zu „löblichem Tun" zu versammeln. Getreu der Namenstradition des Hauses finden sich auf der Speisekarte Gerichte wie „Gerichtsschreiber-Sülze", „Sühne-Versuch", „Kreuzverhör" und „Justiz-Irrtum". Dahinter verstecken sich beliebte Speisen wie Kalbsleber Berliner Art und Kabeljau mit poschiertem Senfei, jungem Spinat und kleinen Kartoffeln. Niemand braucht zu befürchten, dass ihm hier eine Henkersmahlzeit zubereitet würde.
Das altberlinerische Ambiente der Gasträume sorgt für Gemütlichkeit und nostalgischer Stimmung. In Zeiten von I-Pad, Windkanal und Industrie-Design bietet die „letzte Instanz" einen Rückzugsort für Tradition und gefühlte gute alte Zeit.