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Der Bronstein-Defekt

und andere Geschichten

Christoph Werner

"Ich stellte bald an mir selbst die Verführung durch Zählen und Auswerten fest und empfand die Wonne, Gesetzmäßigkeiten bei gewissen Massenerscheinungen festzustellen. Nichts war vor mir sicher. Als erstes machte ich mich über die Friedhöfe her..."

Gedenkort Rummelsburg

Gedenkort Rummelsburg

Tina Hoffmann

Ganze 110 Jahre umfasst die bewegende Geschichte des Areals, das seit 2015 mit der Open-Air-Ausstellung „Gedenkort Rummelsburg“ an diese erinnert. Eröffnet wurde der Gebäudekomplex zur Zeit des Kaiserreiches 1879 zunächst als Arbeitshaus, in dem Obdachlose, Bettler und Prostituierte untergebracht wurden. Diese wurden von der Stadt zur unbezahlten Arbeit auf Feldern gezwungen.

Ein noch dunkleres Kapitel erlebte der heutige Gedenkort zur Zeit des Nationalsozialismus. Nach Hitlers Machtergreifung wurden sogenannte „Asoziale“ in dieser „Kommunalen Sammelanstalt“ interniert. Viele von ihnen fielen den Euthanasiemorden der „Aktion T4“ zum Opfer. Doch auch in späteren Jahren wurden die Gebäude zur Inhaftierung genutzt. Bis 1989 befand sich hier das zentrale Ost-Berliner Männergefängnis. Zu den überwiegend politischen Häftlingen zählten unter anderem Stasichef Erich Mielke und Erich Honecker.

Besucher können heute vor Ort an 21 Stelen ausgewählte Biografien einstiger Insassen nachlesen. Zusätzlich steht eine App zur Verfügung, die Interessierte mit Zeitzeugenberichten, weiteren Biografien und historischen Fotografien über das rund um die Uhr zugängliche Gelände führt. Hierfür kann man sich gut 2 Stunden Zeit nehmen und anschließend weitere Sehenswürdigkeiten wie die Knabenhäuser oder den Industriepark Klingenberg an der Rummelsburger Bucht besichtigen.

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Fotos: Tina Hoffmann

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