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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Das Pergamonmuseum

Das Pergamonmuseum

Dietrich Lincke

Der Altar von Pergamon
Der Altar von Pergamon

Das Pergamonmuseum ist das jüngste der fünf imposanten Gebäude, die das Ensemble der Museumsinsel bilden. Es entstand 1910 - 1930 mit einer langen Unterbrechung der Bauarbeiten durch den Ersten Weltkrieg und die Zeit unmittelbar danach. Auch mit diesem Bau wurden, wie es schon Tradition war, die besten Architekten betraut: Alfred Messel, der noch vor seinem Tode 1909 den grundlegenden Entwurf machte und Ludwig Hoffmann, der die Durchführung übernahm. Aufgabe war von vornherein, Ausstellungshallen für die riesigen architektonischen Komplexe zu schaffen, die von deutschen Archäologen im Nahen Osten in den Jahrzehnten um 1900 ausgegraben worden waren: das galt besonders für den mächtigen Pergamonaltar, der dem Museum den Namen gegeben hat. Er wurde um 170 v. Chr. zu Ehren von Zeus und Athene errichtet, war aber Teil eines noch viel größeren Gebäudes. Pergamon war die Hauptstadt eines wohlhabenden Reiches im Nodwesten Kleinasiens. Sie wurde der Sage nach von Telephos, dem Sohn des Herakles, gegründet. Der „kleine Fries", der mit seinen Skulpturenreliefs den Altar umsäumt, stellt Szenen aus dem Leben des Telephos dar. Der „große Fries" schmückt die Wände der Museumshalle. Er hat den Kampf der Götter gegen die Giganten zum Thema. Das Zusammensetzen der unzähligen Fundstücke war ein schwieriges Puzzlespiel, das jetzt durch einen überwältigenden Gesamteindruck belohnt wird. Der Pergamonaltar, der bei Kriegsende von den russischen Siegern entführt, aber 1958 zurückgegeben wurde, gilt wieder als Hauptattraktion der Museumsinsel. 2009 zog er 1,13 Millionen Besucher an. Viele von ihnen sagen nicht :"wir waren auf der Museumsinsel", sondern: „wir haben den Pergamonaltar besucht" - und das, obwohl schon das Pergamonmuseum selbst auch andere bedeutende Schätze birgt, nicht zu reden von den Prachtstücken der vier anderen Häuser.

Der Altar von Pergamon - Ostfries
Der Altar von Pergamon - Ostfries

Wie alle Bauten der Insel hat auch das Pergamonmuseum im Krieg schwere Schäden erlitten. Es konnte aber nach einigen provisorischen Reparaturen weiter benutzt werden und vorübergehend auch bedeutende Exponate aus den anderen Museen aufnehmen, die nun wieder in ihre Stammhäuser zurückkehren. Dies schafft Raum für die vorgesehenen Erneuerungsarbeiten im Pergamonmuseum, die sich noch über 13 Jahre erstrecken sollen, aber nicht das Gebäude insgesamt außer Funktion setzen werden. 2012 kommt zunächst der Nordflügel an die Reihe. Schließlich soll das Gebäude auch noch eine Ergänzung erhalten, einen vierten Gebäudetrakt zwischen Nord- und Südflügel. Es bleibt zu hoffen, daß die Harmonie des beispielgebenden Museumsbaus dadurch nicht gestört wird.

In seinen Ausstellungsräumen reiht sich an den Pergamonaltar, das Prachtstück der hellenistischen Baukunst, das Markttor von Milet, einer im Altertum blühenden Stadt im Südwesten Kleinasiens.Das Markttor wurde 130 n.Chr.errichtet und ist ein Paradebeispiel für die Baukunst der römischen Zeit.

Die für das Pergamonmuseum kennzeichnende „kongeniale" und großräumige Präsentation kommt nicht nur den griechisch-römischen Meisterwerken zugute, sondern auch dem „Vorderasiatischen Museum" in den anschließenden Sälen. Es beherbergt insbeondere die Ausgrabungen von Babylon: die Rekonstruktion des Ischtartores und eines langen Stücks der Prozessionsstraße, die sich einst - in der Zeit Nebukadnezars II. (um 600 v.Chr.) - über 180m erstreckte. Die weiteren Ausstellungsgegenstände umfassen die unterschiedlichsten Kulturen Mesopotamiens, Persiens, Syriens und Palästinas und einen großen Zeitraum, beginnend mit den ältesten schriftlichen Aufzeichnungen, sumerischen Tontafeln aus dem 4. Jahrtausend.

Der dritte Schwerpunkt des Hauses ist das Museum für Islamische Kunst, das seinen endgültigen Platz im Nordflügel finden soll, wenn er einmal erneuert ist. Es zeigt Kunst und Kunsthandwerk seines Einzugsbereichs, der sich von Spanien bis Indien erstreckt und zeitlich vom 8. bis 19. Jahrhundert reicht und es gilt als die bedeutendste Sammlung dieser Art außerhalb Istanbuls. Auch sie zeigt ein monumentales Exponat, die Palastfassade von Mschatta (Jordanien), ein Geschenk des türkischen Sultans an Kaiser Wilhelm II.. Zum Grundstock der Bestände gehört eine weitere großzügige Schenkung, die kostbare persönliche Teppichsammlung Wilhelm von Bodes. Ein besonderes Schmuckstück ist die Kuppeldecke aus dem Alhambra-Palast in Granada, die von einem kunstverständigen Bankier nach Deutschland überführt wurde. Weitere Höhepunkte sind das berühmte Aleppo-Zimmer aus Syrien (von 1601) und indische Miniaturen vom Hofe der Moghul-Kaiser. Hier gibt es Verbindungen und „Überlappungen" zum Museum für Asiatische Kunst, das noch in Dahlem beheimatet ist, aber zu den Umzugskandidaten für das „Humboldtforum" im Stadtschloß gehört, wenn es denn, wie vom Bundestag beschlossen, einmal Wirklichkeit wird.

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Fotos: Dietrich Lincke

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