Oberbaumbrücke
Gerhard Klein
Die Oberbaumbrücke über der Spree verbindet die Stadtteile Friedrichshain
und Kreuzberg. Sie ist ausgelegt für den U-Bahn- und Autoverkehr sowie für Fußgänger. Seit 1998 findet einmal im Jahr eine sogenannte Gemüse- oder Wasserschlacht auf der Brücke statt, die einen Streit um die Vorherrschaft der zusammengelegten Bezirke symbolisieren soll. Der Name Oberbaumbrücke ist von einem Abschnitt der ehemaligen Berliner Zollgrenze abgeleitet. Die Spree wurde hier bis auf einen schmalen Durchlass mit Holzstegen gesperrt, um Zoll zu erheben. Bei Nacht wurde der Durchlass mit einem großen Baumstamm verschlossen. Im frühen 18. Jahrhundert ermöglichte dann eine Holzbrücke mit Klappen die Durchfahrt der Schiffe.
1894 bis 1896 wurde die neugotische Steinbrücke gebaut mit insgesamt sieben Bögen und einer Länge von 150 Metern. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges sprengten die Nazis die Brücke, um den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu stoppen. Dabei wurden das Mittelteil der Brücke und die beiden Turmhauben schwer beschädigt. In den 90er Jahren erfolgte eine umfassende Sanierung und nach der Wiederherstellung des Mittelteils konnte die Brücke 1995 für den Verkehr wieder freigegeben werden.
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Text: aus: Gerhard Klein, "Berlin-Skizzen". Bertuch-Verlag 2010.
Bildquelle: Times, wikipedia, gemeinfrei
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