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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken

Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken

Heinrich von Kleist

Ein Soldat vom ehemaligen Regiment Lichnowsky, ein heilloser und unverbesserlicher´Säufer, versprach nach unendlichen Schlägen, die er deshalb bekam, dass er seine Aufführung bessern und sich des Brannteweines enthalten wolle. Er hielt auch in der Tat Wort während drei Tage; ward aber am vierten wieder besoffen in einem Rennstein gefunden und von einem Unteroffizier in Arrest gebracht. Im Verhör fragt man ihn, warum er,
seines Vorsatzes uneingedenk, sich von neuem dem Laster des Trunks ergeben habe?

„Herr Hauptmann!" antwortete er; „es ist nicht meine Schuld. Ich ging in Geschäften eines Kaufmanns mit einer Kiste Färbholz über den Lustgarten; da läuteten vom Dom herab die Glocken, Pomeranzen! Pomeranzen! Pomeranzen!" „Läut. Teufel, läut", sprach ich, und gedachte meines Vorsatzes und trank nichts. In der Königstraße, wo ich die Kiste abgeben sollte, steh ich einen Augenblick, um mich auszuruhen, vor dem Rathaus still; da bimmelt es vom Turm herab: „Kümmel! Kümmel! Kümmel! - Kümmel! Kümmel! Kümmel!" Ich sage zum Turm:"Bimmel du, dass die Wolken reißen" - und gedenke, mein Seel, gedenke meines Vorsatzes, ob ich gleich durstig war, und trinke nichts. Drauf führte mich der Teufel auf dem Rückweg über den Spittelmarkt; und da ich eben vor einer Kneipe, wo mehr als dreißig Gäste beisammen waren, stehe, geht es vom Spittelturm herab: „Anisette! Anisette!

Anisette!" „Was kostet das Glas?" frag ich. Und der Wirt spricht:"Sechs Pfennige."  „Geb` Er her", sag ich - und was weiter aus mir geworden ist, das weiß ich nicht."

*****

Quelle: „Der Urberliner" von Hans Ostwald, Paul Franke Verlag, Berlin 1928

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