Der Tiergarten, ursprünglich ein Jagdgebiet für die brandenburgisch-preußischen Fürsten, wurde von Friedrich dem Großen, der kein Freund der Jagd war, als „Lustgarten" für die Bevölkerung Berlins zur Verfügung gestellt. Einen wesentlichen Anteil an seiner bis heute nachwirkenden Gestaltung hatte der bedeutende Landschaftarchitekt Peter Joseph Lenné, der ihn nach dem Vorbild des „Englischen Gartens" ausrichtete.
Infolge des 2. Weltkriegs wurde die Anlage in vielfacher Hinsicht zerstört. Um dringend benötigtes Heizmaterial zu gewinnen, wurden nach dem Krieg fast alle Bäume gefällt. Ende der 40er Jahre standen von ehemals 200.000 Bäumen nur noch 600. Es wurden Felder und Gemüsegärten angelegt, um Nahrungsmittel für die hungernde Bevölkerung zu gewinnen.
Schon 1946/47 entwickelte man erste Pläne für die Restaurierung der Parkanlage. Im Jahr 1949 wurde mit der Wiederaufforstung begonnen. In einer Solidaritätsaktion für die ehemalige Reichshauptstad spendeten westdeutsche Städte 250.000 Baumsetzlinge.
Heute ist der Tiergarten wieder eine attraktive Naherholungsstätte, die von den Berlinern wie von ihren Gästen viel und gern genutzt wird. Mit 200 Hektar Fläche ist sie der drittgrößte innerstädtische Park in Deutschland (Zum Vergleich: Central Park in New York: 341 ha; Hydepark in London: 142 ha; Englischer Garten in München: 375 ha.)
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Fotos: Rita Dadder