Der Französische Dom am Gendarmenmarkt ist Teil eines städtebaulich-architektonischen Ensembles, das zusammen mit dem gegenüberstehenden Deutschen Dom und dem zentral gelegenen Konzerthaus zu Europas schönsten Plätzen gehört.
1701 bis 1705 wurde die Französische Friedrichstadtkirche errichtet, an die später der Französische Dom mit dem dominanten Kuppelturm angebaut wurde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erhielt auch die Neue Deutsche Kirche eine Kuppel und den Namen Deutscher Dom. Die Kuppeltürme haben jedoch keine kirchlichen Funktionen. Sie wurde ausschließlich aus städtebaulich-repräsentativen Gründen errichtet.
Der Französische Dom diente den aus Frankreich ausgewanderten Hugenotten als geistig-religiöses Zentrum. Im 19. Jahrhundert war im Kuppelturm die Französische Domschule untergebracht. Seit 1935 beherbergt der Turm das Berliner Hugenottenmuseum. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Französische Dom schwer beschädigt. Die Kirche und etwas später auch der Kuppelturm wurden in den 1980er Jahren wieder aufgebaut. Zur 750-Jahrfeier Berlins 1987 erhielt der Dom ein Glockenspiel mit 60 Glocken.
Von der 40 Meter hohen Aussichtsbalustrade hat man einen herrlichen Rundblick auf das historische Berlin.
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Text und Zeichnung aus: Gerhard Klein, "Berlin-Skizzen". Bertuch-Verlag 2010.
Vorschaubild/Foto: Rita Dadder