Die Säule wurde in den Jahren 1864 bis 1873 nach einem Entwurf des Schinkel-Schülers Heinrich Strack (1805-1880) erbaut. Bis 1938/39 stand sie, damals 50,66 Meter hoch auf dem Königsplatz, der heute den Namen „Platz der Republik" trägt und unmittelbar vor dem Reichstagsgebäude gelegen ist. Dann musste sie den Plänen von Hitlers bevorzugtem Architekten Albert Speer weichen und wurde, auf 69,89 Meter erhöht, am heutigen Standort aufgestellt. Speer hatte von Hitler den Auftrag bekommen, Berlin zur neuen Welthauptstadt „Germania" umzubauen. Das wahnwitzige Vorhaben scheiterte am Ergebnis des 2. Weltkriegs, das den Weltmachtträumen Hitlers ein jähes Ende bereitete.
Das Denkmal überstand den Krieg ohne fundamentale Schäden. Die französische Besatzungsmacht wollte das Monument sprengen lassen, konnte sich aber damit nicht bei den anderen Alliierten durchsetzen. So blieb die Siegessäule im „Großen Stern" stehen und gehört heute allgemein akzeptiert zum Stadtbild Berlins. Wenn man Victoria in ihrer goldenen Farbe aus den wogenden Menschenmassen hervorleuchten sieht, denkt man eher an eine Engelsfigur als an eine blutrünstige Kriegstreiberin. Das ist gutzuheißen.
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Bilder:
- Vorschaubild: Urheber Felouch Kotek, CC BY-SA 30. via Wikimedia Commons.
- Foto im Text: Urheber Ondrej Žvácek, CC BY-SA 30. via Wikimedia Commons.