Auf dem Campus Berlin-Adlershof der Humboldt-Universität befindet sich ein eindrucksvolles architektonisches Ensemble aus bedeutenden Neubauten mit universitärer Nutzung und Anlagen der Luftfahrtforschung aus den 30er Jahren. Vom Gelände des ehemaligen Motorflugplatzes Johannisthal-Adlershof starteten Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten deutschen Motorflugzeuge. 1912 siedelte sich die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt auf dem südlichen Geländeteil an und errichtete ihre Forschungsanlagen, die heute als Technische Denkmale gesichert sind.
Der Trudelwindkanal war zur Zeit seiner Erbauung eine absolute Innovation - hier konnte ein vertikaler Luftstrom erzeugt, das Trudeln an maßstabsgetreu nachgebildeten Flugzeugmodellen simuliert und deren Flugverhalten studiert werden. Im Schallgedämpften Motorenprüfstand wurden Motoren mit Luftschrauben von bis zu 5 Metern Durchmesser getestet, im Großen Windkanal aerodynamische Untersuchungen in Luftströmen von über 200 km/h durchgeführt. Großer Windkanal, Trudelturm und Motorenprüfstand sind prägnante Zeugnisse technischer Architektur mit geradezu skulpturalem Charakter und verleihen dem Park eine eigentümliche Atmosphäre.
Im Jahr 2006 schuf der Künstler Stefan Krüskemper in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Karlheinz Essl die permanente Klanginstallation AIR BORNE eigens für den Aerodynamischen Park. Dabei verwendeten sie historisches Tonmaterial zum Thema Luftfahrt aus dem Deutschen Rundfunkarchiv in Potsdam-Babelsberg.
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Fotos: Jean Gies