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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Grasendes Fohlen

Grasendes Fohlen

Jean Gies

Bronzeskulptur auf dem Renée-Sintenis-Platz in Berlin-Friedenau

Wohl selten wird einer Skulptur im öffentlichen Berliner Raum so viel Zuneigung zuteil wie dem " Grasenden Fohlen" der Bildhauerin Renée Sintenis. Die naturalistische Darstellung und grazil unbeholfene, staksbeinige Haltung des etwas unterlebensgroßen Tieres rühren das Gemüt. Oft liegen ein Büschel Gras, ein Zweig oder eine Möhre vor dem hungrigen Mäulchen. Kinder füttern das Fohlen im Spiel, haben Mähnenkamm und Ohren längst blankgestreichelt und erklimmen gern seinen Rücken. Einmal wurde das Grasende Fohlen Teil einer Guerilla Knitting-Kunstaktion und trug über Nacht plötzlich buntgeringelte Strickgamaschen an den Fesseln.
Die für ihre Tierplastiken, Aktfiguren, Portraits und Sportstatuetten vielfach mit internationalen Auszeichnungen bedachte Bildhauerin Renée Sintenis (1888-1965), die Freundschaften mit Georg Kolbe, Rainer Maria Rilke und Joachim Ringelnatz pflegte, lebte und arbeitete seit 1905 in Berlin, die letzten 20 Jahre ihres Lebens in der Innsbrucker Straße im Stadtteil Schöneberg. Das „Grasende Fohlen" schuf sie 1929. Der Renée-Sintenis-Platz (vormals Wilmerdorfer Platz) in Friedenau, dessen Zentrum das Grasende Fohlen ziert, erinnert seit 1967 an die Künstlerin.

 

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Fotos: Jean Gies

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